Was ist TNR(M)?

TrapNeuterReturn (Monitor) ist die für die Katzen beste und effizienteste Methode um die Überpopulationen von Straßenkatzen zu verringern.
Trap = Fangen
Neuter = Kastrieren
Return = Wieder Freilassen
Monitor = Beobachten

Es bedeutet eine ganze Kolonie von Katzen einzufangen, zu kastrieren und wieder an ihren angestammten Platz zurückzubringen. So können unvermittelbare ,  streunende Katzen wieder in ihr Revier zurück, vermehren sich jedoch nicht mehr. TNR bietet keinen Schutz vor Unfällen oder für die Versorgung der Katzen. Sollte eine Kolonie nicht gepflegt werden, sondern sich nach der Kastration wieder selbst überlassen bleiben, ist es trotzdem notwendig die Katzenkolonie wenigstens halbjährlich auf Neuzugänge zu prüfen.
Noch besser wäre es, wenn die kastrierten Katzen regelmäßig gefüttert werden, der Platz an dem sie leben sauber gehalten wird und die Katzen im Notfall zum Tierarzt gebracht werden.

7 – Punkte-Plan für ein TNRM-Projekt (TRAP-NEUTER-RETURN-MONITOR)

Sie möchten einer Katzenkolonie helfen? Überstürzen Sie nichts! Gehen Sie auf keinen Fall einfach los und versuchen die Katzen sofort mit einer Falle oder gar per Hand zu fangen. Planen Sie die einzelnen Schritte genau und bereiten Sie es gründlich vor. Riskieren Sie nicht das Projekt mittendrin abbrechen zu müssen und wieder von vorne anzufangen.

  1. Setzen Sie sich gründlich mit dem Thema auseinander

    Mit Streunerkatzen sicher und effektiv zu arbeiten, erfordert gute Vorbereitung. Lesen Sie gründlich die Anleitungen auf unserer Website. Schauen Sie das Video How to Perform a Mass Trapping der Neighbourhood Cats (englisch) an.

  2. Sprechen Sie mit der Nachbarschaft, leisten Sie Überzeugungsarbeit!

    Katzen in Kolonien leben nicht isoliert. Man findet sie in Hintergärten, auf Parkplätzen, an verlassenen Gebäuden und in Parks.  Viele Menschen haben Streunerkatzen in ihrer Umgebung, die sie füttern und beobachten. Sprechen Sie diese Menschen an, sie können so Einiges über die Kolonie erfahren und möglicherweise Unterstützung für das Management und die Versorgung der Kolonie bekommen. Sprechen Sie das Thema TNR behutsam an, es könnte sein, dass auch die katzenfreundlichen Menschen diese Methode nicht kennen und aus Unverständnis und Angst um die Katzen nicht positiv darüber denken. Je besser die Anwohner, Restaurantbesitzer, informiert sind umso eher werden sie Sie unterstützen. Laufen Sie also herum, sprechen Sie die Menschen, die Sie treffen konkret darauf an, was diese über die Streunerkatzen in der Umgebung wissen. Informieren Sie über TNR und Ihren Plan den Streunerkatzen zu einer besseren Lebenssituation zu verhelfen. Verteilen Sie Infomaterial. Nehmen Sie unbedingt mögliche Bedenken von Anwohnern ernst UND fragen Sie immer um Erlaubnis bevor Sie ein Grundstück betreten. Die Unterstützung der Anwohner wird helfen das Projekt voranzubringen.

  3. Katzen an feste Futterzeiten gewöhnen, Katzen zählen, die Umgebung verbessern

    Um die Katzen an feste Futterzeiten zu gewöhnen, sollten sie jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort gefüttert werden. Lassen Sie den Katzen mindestens 30 Minuten Zeit bevor Sie übrig gelassene Futterreste entsorgen. Katzen sind Gewohnheitstiere und werden in Kürze immer zur gleichen Futterzeit auftauchen. Das erleichtert Ihnen das spätere Einfangen der Katzen für die Kastration.  Während die Katzen gefüttert werden, kann man die Katzen zählen und die speziellen Bedürfnisse notieren, z.B. ob Jungtiere, die vermittelt werden könnten, vorhanden sind.

  4. Vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten organisieren

    Im besten Fall, wenn die gesamte Kolonie auf einmal kastriert werden kann. Sollte man 2-3 Tage zum Einfangen, 1 Tag für den medizinischen Eingriff und 1 bis 3 Tage für die Nachsorge rechnen. In dieser Zeit von 4 – 7 Tagen wird ein Platz benötigt an dem die Katzen in den Lebendfallen untergebracht bleiben können. Dieser Platz muss warm (mind. 18 Celsius), trocken, und sicher (kein Zugang für Fremde oder Tiere) und am besten ruhig sein. Geeignet sind z.B. Garagen, Keller, Scheunen, Bauernhöfe, Warenhäuser, leere Büros, Gästezimmer, Badezimmer.

  5. Organisieren der Kastrationen, Fallen, Transporte und Helfer

    Sobald Sie wissen, wie viele Katzen kastriert werden sollen, organisieren Sie Termine in einer Klinik, die günstige Kastrationen anbietet. Die benötigten Lebendfallen müssen geliehen oder gekauft werden. Ebenso müssen die Transporte von der Kolonie zur Klinik zur Pflegestelle und zurück zur Kolonie organisiert werden. 1 bis 2 Freiwillige sollten Sie auf jeden Fall finden, die sie unterstützen können.

  6. Es geht los!

    Am Tag vor der Fangaktion füttern Sie nicht um sicherzustellen, dass die Katzen hungrig sind. Wenn die Katzen keinen Hunger haben, werden sie nicht in die Fallen gehen. Selbst wenn man nur 2 Katzen fangen möchte, sollte man dafür 2 Tage einplanen, da immer etwas dazwischenkommen kann. Wenn sich nicht alle Katzen einfangen lassen, sollte man weitere Versuche starten, während die anderen sich von der Kastration erholen, es ist einfacher die Katzen zu fangen so lange noch keine bereits kastrierten Katzen freigelassen wurden. So geht ihnen immer die richtige Katze in die Falle.

  7. Kolonie Management sicherstellen

    Nach der erfolgreichen Kastration werden die Katzen schnell zu ihrer Routine zurückkehren. Jetzt sollte man darauf achten, den Katzen täglich artgerechtes Futter bereit zu stellen und die Umgebung nach Möglichkeit katzenfreundlicher zu gestalten. Achten Sie darauf ob neue Katzen auftauchen, damit auch diese schnellstmöglich kastriert werden. Wichtig ist einen guten Kontakt zu den Nachbarn zu halten und den geringsten Widerständen mit Verständnis zu begegnen. Seien sie bemüht immer eine konstruktive Lösung zu finden. Jedoch auch Kolonien, die nicht gemanagt werden, sollten mind. 2x jährlich auf Neuzugänge kontrolliert werden.

Straßenkatze, die neben einer Mülltonne lebt
Straßenkatzen, die neben einer Mülltonne leben